Brass Band Hessen gastierte in Westerburg

von Ulrike Preis – Westerwaldzeitung – 03. August 2011

Besucher freuten über besonderen Ohrenschmaus

WESTERBURG. Für einen außergewöhnlichen Konzertabend sorgten am vergangenen Sonntag die Mitglieder der Brass Band Hessen, die auf Einladung von Stadtkapelle und Kulturring in Westerburg gastierten.

Eigentlich hätte der Konzertabend, der den Titel „Drachenmond“ trug, unter freiem Himmel auf dem Rathausplatz stattfinden sollen. Doch die kühlen Witterungsverhältnisse, die noch am Vormittag herrschten, gaben Anlass, das Konzert kurzentschlossen in die Stadthalle Westerburg zu verlegen. „Bei den Blechblasinstrumenten muss eine Temperatur von mindestens 14 Grad Celsius gegeben sein“, erläuterte Ine Schmale, auf deren Anregung das Konzert im Herzen des Westerburger Landes stattfand. Sie ist langjähriges Mitglied der Stadtkapelle Westerburg, wo sie sich als Jugendwartin und Ausbilder im Jugendorchester engagiert. Überdies ist die 43-Jährige eine der beiden weiblichen Mitglieder der Brass Band Hessen. Nachdem die 28 Blechbläser und fünf Schlagzeuger gemeinsam mit ihrem musikalischen Leiter Hans-Reiner Schmidt in der vergangenen Woche drei intensive Arbeitstage absolviert hatten, erfolgte am Samstag in der Ringkirche von Wiesbaden die Generalprobe. Nach dem Auftritt in Westerburg wird die dritte und vorerst letzte Darbietung von „Drachenmond“ am Sonntag, den 7. August, in der Burg von Bad Vilbel präsentiert.

Schade, dass in Westerburg lediglich rund 100 Besucher der Einladung gefolgt waren. Doch diese freuten sich über einen besonderen Ohrenschmaus, welchen sie mit reichlich Beifall honorierten.

Zunächst hieß der Vorsitzende der Stadtkapelle Westerburg, Maik Zimmermann, die Anwesenden herzlich willkommen und wünschte einen „wunderschönen und unvergesslichen Musikabend“. Und  dieser Wunsch ging während des rund zweistündigen Programms offensichtlich auch bei allen Anwesenden in Erfüllung. Zum Auftakt ließen die Musiker den Intrada-Choral „Eine feste Burg“ erklingen. Es folgte das Musikstück „Arsenal“, welches seit der Gründung im Jahre 2008 zum festen Programm gehört. „Es ist die Klangunterschrift der Band“, erläuterte Simon Dillmann. Der junge Musiker – der Altersdurchschnitt der Band beträgt übrigens 31 Jahre – fungierte als Moderator und versorgte die Zuhörer mit Infos um Musikstück, Komponist und Arrangement. Hierbei machte er deutlich, dass Hans-Reiner Schmidt den Noten oftmals seinen eigenen „Stempel“ aufgedrückt hat. „Nichts ist so, wie es erwartet wird und dafür lieben wir ihn“, erläuterte Dillmann die musikalische Bearbeitung, die für so manche Überraschung sorgte. Nach „Over the rainbow“ und „The year auf the Dragon“ verabschiedeten sich die Musiker in die wohlverdiente Pause. Mit dem „Einzug der Gladiatoren“ ging’s im zweiten Teil schwungvoll weiter. Nach „Lake of the Moon“ und dem Stück „Think of me“ aus dem Musical „Phantom der Oper“ zogen die Akteure auf der Bühne das Publikum mit Variationen aus Mozarts 40. Sinfonie und „Gaelforce“ in ihren Bann. Hierbei lieferten die fünf Schlagzeuger eine mitreißende Schau, auf die ein lautes Johlen aus dem Publikum erfolgte. Dem kräftigen und lang anhaltenden Applaus der Besucher ließ die Brass Band Hessen als Zugabe den Astronautenmarsch erklingen und wünschte schließlich – nicht nur musikalisch: „Guten Abend, gute Nacht“. (upr.)