Sound Explosion der Brass Band Hessen und Hans-Reiner Schmidt bei Euphonium & friends IV

Tuba Journal Nr. 22, 2012/2013, S.10
Am 16. September 2012 fand auf dem Gelände des Hessischen Rundfunks in Frankfurt die Veranstaltung „Backstage für alle“ statt. Im Rahmen des Abschluss-Konzertes „Euphonium & friends IV“ präsentierte Hans-Reiner Schmidt zunächst in verschiedenen Kammermusikbesetzungen Solistisches und Außergewöhnliches mit seinem Euphonium. Begleitet vom Pianisten Markus Höller erklangen die „Slawische Fantasie“ von Carl Höhne sowie „Variationen über Rule Britannia“ von John Hartmann. In der Folge überraschten Schmidt und Höller die zahlreichen Zuhörer mit Ihren Arrangements der
Paganini Variationen (Lutoslawski) sowie des Astor Piazzolla Tangos  „Adios Nonino“ in großer Besetzung mit Streichquartett
(Hába-Quartett), Bajan (Vassily Dück), Kontrabass (Harold Nardelli) und zwei Schlagzeugern (Nora El Ruheibany und Andreas Hepp). Der hervorragend aufgelegte Solist brillierte mit geschliffener Technik sowie der Klangschönheit seines Euphoniums und ergänzte sich harmonisch mit der Spielfreude seiner „friends“.
Nach der Pause kehrte Hans-Reiner Schmidt ans Dirigentenpult der Brass Band Hessen zurück, die Highlights ihres
diesjährigen Programms „Sound Explosion“ präsentierte. Kompositionen, die ursprünglich für andere Besetzungen
gedacht waren, wurden durch die BBH neu interpretiert.
Durch die eigens von Hans-Reiner Schmidt eingerichteten Arrangements erfuhren die Musikstücke interessante Wandlungen, die der BBH die Gelegenheit gaben, die klanglichen Möglichkeiten einer Brass Band auszuloten. Neue, unerwartete Klänge und Sounds entstanden. Mit „Shine as the Light“, einem Klassiker des Brass Band Repertoires aus der Feder von Peter Graham über drei geistliche Lieder der Salvation Army wurde das Publikum zunächst mit einer Originalkomposition in die klanglichen Welten der britischen Brass Band entführt. Rhythmische Passagen wechselten mit wunderschönen Melodien ab und endeten in einem klanggewaltigen Schlussakkord. Ganz anders, nämlich leise und zurückhaltend, der Beginn der Bearbeitung der Wagner-Ouvertüre zu „Tannhäuser“, die sicherlich zum ersten mal „Streicher-frei“ im Sendesaal des Hessischen Rundfunks erklang. Eine Reise um die Welt mit Schiffssirenen und Elefantenrufen gab es beim ursprünglich für Sinfonisches Blasorchester eingerichteten „Around the world in 80 days“ (Otto M. Schwarz) bevor mit dem schwedischen Chorstück „Gabriella´s Song“ (Nilson) wieder behutsamere Töne angestimmt wurden. Den Abschluss des Konzerts bildete das dreisätzige „The Year of the Dragon“ (Sparke), das nochmals alle Register der Band forderte. Nach dem lyrischen zweiten Satz mit
einem exponierten Posaunen-Solo glänzte die komplette Band im abschließenden Satz mit Hochgeschwindigkeitstechnik in Solo- und Tuttipassagen.
Derzeit plant die Brass Band Hessen ihr neues Programm für das kommende Jahr. Infos zur Band und Termine unter:
www.brassbandhessen.de
sowie
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