Mit Lungenkraft für Kinderherzen – Konzert Gelungene Premiere der „Brass Band Hessen“ in Braunfels bei Brass for Senegal

von Daniel Krause – Wetzlarer Neue Zeitung 06.03.2018

Braunfels Eine wahre Blechlawine überrollte die 350 Zuhörer in der katholischen Kirche Sankt Anna in Braunfels. Die „Brass Band Hessen“ präsentierte bei einem Benefizkonzert zugunsten von Bilbassi e.V. erstmals in der Kurstadt ihr Können.

Unter dem Motto „Brass for Senegal“ bestachen die 30 Musiker mit furiosen Blechbläserklängen und sorgten mit einem bunten Musikmix für ein unvergessliches Klangerlebnis innerhalb der Kirchenmauern im Schatten des Braunfelser Schlosses.Auf eindrucksvolle Weise spiegelte sich unter der Stabführung des ehemaligen, langjährigen Posaunisten des hr- Sinfonieorchesters, Hans-Reiner Schmidt, die musikalische Leidenschaft eines jeden der 26 Blechbläser und vier Schlagzeuger in den Werken wieder. Posaunenklänge und der eine oder andere Paukenschlag brachten den Kirchenboden am Abend zum Beben

Die „Brass Band Hessen“ bot den Konzertbesuchern nicht nur die ganze Bandbreite der Sax-Hörner, angefangen bei den hohen Cornets über Flügelhorn, Baritonhörner, Euphonien und Tuben, sondern auch Posaunenklänge und der eine oder andere Paukenschlag brachten den Kirchenboden am Abend zum Beben.

Aus den Reihen der Musiker führte Simon Dillmann durch das Programm, der mit lockeren und komödiantischen Anmoderationen zu jedem Stück eine Anekdote zu erzählen wusste und so die Zuhörer mit auf eine abwechslungsreiche Reise über die fünf Kontinente unserer Erde nahm.

Dem Auftakt „A little Prayer“ aus der Feder von Evelyn Glennie folgte der elegante und würdevoll klingende Konzertmarsch „Arsenal“ des Belgiers Jan van der Roost. Es folgten „Anthem“ von Benny Andersson und Björn Ulvaeus, „Crimond“ von Jane Seymour, die „Fabric in Brass“ von Michael Golding und „Gabriella’s Song“ von Stefan Nilsson.

Einen akustischen Leckerbissen präsentierten die Musiker mit dem Stück „l’histoire du café“, einer Eigenkomposition Schmidts und des in Bad Vilbel lebenden Komponisten Markus Höller. Das Werk beschreibt die lange Reise des Kaffees, welcher von den Hochebenen in Äthiopien über Damaskus und Venedig seinen Weg bis in die Caféhäuschen an der Copa Cabana und die Kaffeehäuser von Wien und Budapest findet. Zuerst leise, dann mit Anklängen an orientalische Musik, an Walzer, Polka, Csárdás und Bossa-Nova – die Musik war ebenso facettenreich wie die Reise des braunen Goldes über den Globus.

Letzter Halt war Schottland. Die „Highland Cathedral“, als wohl bekannteste Dudelsackmelodie, die von den Deutschen Ulrich Roever und Michael Korb 1982 anlässlich der Highland Games in Deutschland komponiert wurde, sorgte bei den Zuhörern für Gänsehaut. Diese applaudierten im Anschluss minutenlang und würdigten so die Leistung der Musiker, die sich natürlich erst nach einer Zugabe – der „Manha de Carneval“ von Luis Bonfa – verabschieden durften.

Kurz gesagt, ein atemberaubendes Konzerterlebnis, welches nicht nur von der ersten Minute an durch seine Klangvielfalt und musikalischen Leistungen auf höchstem Niveau bestach, sondern auch durch seine im Zeichen der Kinderkrankenhäuser im Senegal stehenden Tiefgründigkeit.

Nach der Braunfelser Stippvisite wird die „Brass Band Hessen“ im Rahmen ihrer Tour zum zehnjährigen Bandbestehen noch an einigen Orten in Hessen auftreten. Sie macht bei ihrer „Tour acht10“ am 28. Juli in Hofheim und am 29. Juli auf der
Wasserburg in Bad Vilbel Station. Vorher wird sich die „Jugend Brass Band Hessen“ erstmals der Öffentlichkeit präsentieren, welche nach einer einwöchigen Gründungsphase am 8. April um 17 Uhr in der Stadtkirche von Stadtallendorf ihr erstes Konzert geben wird.
Nähere Informationen sind im Internet unter www.brassbandhessen.de erhältlich.