Am vergangenen Sonntag war die Brass Band Hessen unter der Leitung von Hans-Reiner Schmidt auf Stippvisite in Wiesbaden-Nordenstadt und wurde herzlich vom Publikum der voll besetzten Kirche Christ König empfangen.
Eröffnet wurde mit der „Intrada Ein´ feste Burg“, inspiriert vom Choral Martin Luthers. Im Arrangement von Ray Farr konnten sich die einzelnen Register der Band, unter anderem mit drei im Raum verteilten Cornet-Gruppen, präsentieren, um im Finale in einem fulminanten Schlussakkord zu kulminieren.
Mit „Reunion and Finale“ aus dem Bürgerkriegsfilm „Gettysburg“ war anschließend ein neues Stück im Repertoire der Band an der Reihe. Fünf Minuten dichter Klang mit Gänsehautgarantie!
Es folgten drei Arrangements aus der Feder von Hans-Reiner Schmidt, dem Leiter der Band: In seiner Bearbeitung von Howard Shores Filmmusik zu „Der Herr der Ringe“ schrieb Schmidt seiner Band die Klangwelten des Epos von J.R.R. Tolkien über die Schlacht des Guten gegen das Böse auf den Leib. Unweigerlich breiteten sich musikalische Bilder des Films im Raum aus. Hervorzuheben ist das gefühlvolle Flügelhornspiel von Erik Reklies.
Beim „Begräbnisgesang – Nun lasst uns den Leib begraben“ von Johannes Brahms (Uraufführung für Brass Band) teilte Schmidt die Band in zwei im Raum getrennte Gruppen. So standen sich „Chor“ und „Orchester“ gegenüber. Eingeleitet von der Bassposaune (Sven Pfeiffer) entwickelte sich der auf das Blech übertragene Chorgesang bevor das „Orchester“ getragen einstimmte. Klagend aber auch hoffnungsvoll, der Auferstehung entgegensehend, entwickelte sich der Gesang, um friedvoll im Pianissimo zu enden.
Fortgeführt wurde das Programm mit der bekannten Melodie „Highland Cathedral“ mit blitzsauberem Sopran-Cornet-Solo von Thomas Meise und an die Kirchenmauern rüttelndem klanggewaltigem Brass Band Schluss.
Der Brass Band Klassiker „I´ll walk with God“ leitete über in ein weiteres neues Stück im Repertoire der Brass Band Hessen. Das fünfsätzige „Cry oft the Celts“ mit irischer Musik aus der Tanzshow „Lord of the Dance“ bot den Solisten des Orchesters die Gelegenheit, sich dem Publikum zu präsentieren. Nach dem eröffnenden „Nightmare“ stellten Thomas Meise (Sopran-Cornet) und Stefan Ziegler und Alexander Schuhwerk (Solo-Cornet), links und rechts von der Band positioniert, die tänzerischen Grundmotive des Werks vor. Im zweiten Satz „Suil a Ruin“ präsentierte Charles Petit am Solo-Horn gekonnt ein getragenes irisches Volkslied. Fahrt nahm die Band bei „Break Out“ auf. Hier übernahm Erik Reklies am Flügelhorn bevor die Band, angeführt von den Cornetten, schwungvoll aufspielte. Nochmals zur Ruhe kam man beim wehmütigen Euphonium Solo „Lament“, vorgetragen von Jochen Werz, mit kammermusikalischer Begleitung der Band. Im Schlusssatz „Victory“ strahlte die Musik wiederum Freude und Optimismus aus, um dann furios zu schließen.
Mit der Zugabe „A Little Prayer“ endete diese gelungene Stippvisite der Brass Band Hessen, die ein begeistertes Publikum hinterließ.